Jens Kastner liest: „Fette Kois – Wie ein deutscher Suchtkranker sich in Taiwan neu erfindet“ (2025)
„Fette Kois“ ist mehr als eine Aussteigerbiografie – es ist ein scharfsinnig erzählter Selbstrettungstrip mit überraschenden Wendungen, tiefen Einsichten und einer Prise Wahnsinn. Jens Kastner gelingt es, die zerstörerische Spirale der Sucht genauso schonungslos wie klug zu schildern – ohne Pathos, aber mit Haltung.
Die Hauptfigur Dürer ist ein Antiheld, wie er im Buche steht: kaputt, clever, chaotisch – und doch voll Hoffnung. Dass er in Taiwan landet, dort einen Kindergarten aufmischt und sich in eine neue Sprache, Kultur und letztlich auch in ein neues Leben hineinschreibt, ist ebenso verrückt wie berührend. Taiwan erscheint dabei nicht als exotisches Klischee, sondern als lebendiger Ort.
Kastners Erfahrung als Journalist spürt man auf jeder Seite: Der Stil ist pointiert, die Szenen plastisch, die Beobachtungen messerscharf. Und zwischen all dem Slang und Sarkasmus blitzen immer wieder existenzielle Fragen auf – nach Schuld, Neuanfang und echter Freiheit.
Ein außergewöhnliches Buch, das einem lange nachgeht.
„Eine ungewöhnliche Geschichte, voller spannender Informationen über Taiwan und authentisch erzählt“: Andreas Landwehr, ehemaliger Leiter Peking-Büro Deutsche Presseagentur (dpa)
Die Veranstaltung findet als Hutlesung statt.